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SCHIMON GROSSMANN UND CHAVA BARABASH GEB. STERN

Mit Schimon Grossmann kam ich etwa um 2010 in Kontakt. Er ist der Enkel von Otto Stern, dem jüngsten Sohn der Eheleute Alexander und Mathilde Stern, und in Tel Aviv geboren. Schimon arbeitete damals schon mehrere Jahre als Sozialarbeiter in Deutsch und sprach fließend Deutsch. Er hatte den Kontakt mit mir gesucht, meine Adresse hatte er über die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (Limburg) erfahren. Mehrmals besuchte er in den Folgejahren Weilburg. Er berichtete mir eingehend über die Geschichte der Familie Stern. Von ihm erhielt ich auch den Hinweis, dass noch eine Tochter von Arthur Gustav Stern, Chava, in Petach Tikva lebe. Er gab mir auch Chavas Adresse.

Das Gymnasium Philippinum Weilburg feierte im Jahr 2015 sein 475-jähriges Bestehen, aus diesem Anlass erschien eine große Festschrift. Im Vorfeld des Jubiläums kam ich mit dem Redaktionsteam der Festschrift überein, einen Beitrag für die Festschrift zu schreiben, und zwar über den ehemaligen Schüler des Gymnasiums, Arthur Gustav Stern, Chavas Vater. So nahm ich telefonischen Kontakt mit Chava in Petach Tikva auf. Mehrmals telefonierten wir im Jahr 2014. Sie gab mir bereitwillig Auskunft über ihren Vater und die gesamte Familie Stern und ließ mir auch Dokumente zur Familiengeschichte zukommen. Ich übersandte ihr den Entwurf meines Betrags für die Festschrift, an dem sie keine Änderung vornahm.

Bei einem unserer Telefonate hatte Chava mir auch berichtet, dass sie jedes Jahr einen vierwöchigen Urlaub in Hinterzarten (Schwarzwald) verbringt. „Weil hier die Luft so gut ist“, wie sie feststellte. Ich schlug ihr ein Treffen in Hinterzarten vor, sie stimmte meinem Vorschlag ohne Zögern zu. So kam es im August 2015 zu einem denkwürdigen Treffen in Hinterzarten. Ich fuhr mit meiner Frau nach Hinterzarten, wo wir nicht nur Chava kennenlernten, sondern auch ihre Tochter Talma und ihre Enkelin Daniella. Für die vielen Gespräche mit den drei Frauen, die drei Generationen repräsentierten, ergab sich daraus folgende Sprachregelung: Mit Chava unterhielten wir uns auf Deutsch, mit Talma und ihrer Tochter Daniella dagegen auf Englisch. Trotz ihres erheblichen Altersunterschieds stimmten die drei Frauen in einer Frage völlig überein: Der Einfluss des Rabbinats sei derzeit [2016] in Israel entschieden zu groß!

Im Mai/Juni 2016 reisten meine Frau und ich für knapp drei Wochen nach Israel. Talma Knoller veranstaltete in ihrem Haus in Petach Tikva einen schönen Empfang für uns, zu dem sie viele Freunde der Familie und Verwandte einlud. In großer Runde hatte ich viele Fragen zu beantworten. Noch heute (2024) stehen wir in Verbindung mit Nachfahren der Stern-Familie in Petach Tikva. Vor einigen Wochen erreichte uns das untenstehende Foto. Es zeigt Chava Barabash, geboren 1928 in Gotha (Thüringen), die im Haus ihrer Tochter Talma in Petach Tikva lebt.

 

Joachim Warlies