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Über die jüdische Gemeinde Weilburg

Im 14. Jahrhundert wurde erstmals die Anwesenheit eines Juden in Weilburg erwähnt, danach aber ließen sich einzelne Juden erst wieder im 17. und 18. Jahrhundert in Weilburg nieder: im 17. Jahrhundert nur geduldet als Metzger, Viehhändler und Hausierer, im 18. Jahrhundert mit dem Status von Schutzjuden ausgestattet. Zur Gründung einer jüdischen Gemeinde kam es in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1845 lebten in Weilburg 54 Juden in 10 Familien. In den nachfolgenden Jahrzehnten nahm die Zahl der Juden stetig zu und erreichte im Jahre 1885 mit 220 ihren Höchststand, danach nahm sie bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs ebenso stetig wieder ab.

In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts lebten noch etwa 100 Juden in Weilburg, die meisten von ihnen verdienten ihren Lebensunterhalt als Händler und Kaufleute.

Ab 1933 verringerte sich die Zahl der in Weilburg lebenden Juden ständig, durch Umzug in andere Städte und Gemeinden sowie durch Auswanderung. Zum 31. Oktober 1938 löste sich die Gemeinde auf, offensichtlich freiwillig. Im März 1940 verließen die letzten 14 Juden Weilburg und zogen nach Frankfurt am Main um.

Insgesamt 64 Personen gelang die Auswanderung, die meisten wanderten aus nach den USA (25), nach Palästina (13) sowie nach Südamerika (12).

44 jüdische Weilburger wurden jedoch Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung: Sie starben in Ghettos, wurden in Vernichtungslagern ermordet oder kamen auf andere Weise zu Tode.